Residenz Torgau – Die sächsischen Kurfürsten auf Schloss Hartenfels
Mindestens drei sächsische Kurfürsten aus der ernestinischen Linie, die durch die Beinamen „der Weise“, „der Beständige“ und „der Großmütige“ charakterisiert werden, sind ganz eng mit dem Torgauer Schloss verbunden.
Friedrich der Weise wurde 1463 hier auf Hartenfels geboren. Er residierte neben Torgau u.a. auch in Wittenberg, Colditz und Lochau. Neuere Forschungen haben eine Vielzahl von Hofhaltungen in Torgau beweisen können, die weit über den bisherigen Annahmen liegen. Friedrich, ein bedeutender Förderer der Kunst und der „Beschützer“ Martin Luthers ist an verschiedenen Stellen des Torgauer Schlosses auch bildlich verewigt. Nach seinem Tod im Mai 1525 wird sein Bruder Johann neuer sächsischer Kurfürst.
Auch Johann der Beständige (1468-1532) gilt als Förderer der Kunst und Unterstützer der lutherischen Reformation. Bei seiner 1500 auf Hartenfels gefeierten Hochzeit mit Sophie von Mecklenburg wurden wohl 10.000 Gäste gezählt. Sophie stirbt schon drei Jahre danach bei der Geburt ihres Sohnes, des späteren Kurfürsten Johann Friedrich.
Johann Friedrich der Großmütige (1503-1554) beginnt schon 1532, gleich nachdem er der neue sächsische Kurfürst wurde, Baumeister mit Plänen für einen noch größeren schöneren Schlossbau zu beauftragen. Er war sich seiner Macht und Bedeutung als protestantischer Fürst bewusst. Selbst Kaiser Karl V., der Johann Friedrich in der Schlacht bei Mühlberg 1547 besiegt hatte, soll das Torgauer Schloss als „wahrhaft kaiserliche Burg“ bezeichnet haben.
Schloss Hartenfels zeigt noch heute, trotz verschiedener Umbauten, die damalige Pracht und sollte für jeden Touristen zum Pflichtprogramm gehören.